Michelle Zimmer: Notizen aus Tokyo

Seit dem 1. Januar diesen Jahres bin ich, Michelle Zimmer, Synchronschwimmerin des SC Wedding,  in einem Projekt zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 mit dem Duett aus München verbunden. Da ich in Berlin wohne und das Duett in München trainiert, bin ich leider bisher nur Ersatzschwimmer, fahre aber trotzdem zu Lehrgängen nach München, um mit ihnen zu trainieren. Vom 27.04 – 30.04.18 fanden die Japan Open in Tokyo statt, welcher unser erster Wettkampf in dieser Saison sein soll. Zur Vorbereitung flogen wir bereits eine Woche vor Wettkampfbeginn nach Tokyo und trainierten im offiziellen Trainingscenter der japanischen Nationalmannschaft. Wir teilten uns den Pool gemeinsam mit den Nationalschwimmerinnen aus Japan und haben jeden Tag ein bisschen mit ihnen trainiert, um zu sehen wie eine der Welt-Topnationen sich auf einen Wettkampf vorbereitet. Es war sehr anstrengend, doch auch wirklich interessant zu sehen, wie viel Disziplin sowohl Athleten, als auch Trainer haben. Wir konnten einiges lernen und wurden sehr lieb und offen von der Mannschaft empfangen. Der Headcoach hat uns einige Tipps zu unseren Küren gegeben und uns angespornt besser zu werden. Wir haben die zur Verfügung stehende Zeit voll ausgenutzt und es blieb daher leider noch keine Zeit,  um sich die Stadt anzuschauen.

Zwei Tage vor Wettkampfbeginn sind wir dann schließlich zum Competition Pool gefahren und haben in unser Hotel eingecheckt. Wir trainierten noch zwei Tage dort und konnten uns schon mal ein Bild unserer Konkurrenz machen. Der Wettkampf begann dann am Freitag mit der technischen Kür Solo. Da ich das Duett nicht schwimmen konnte, durfte ich jedoch im Solo antreten. Mit meiner technischen Kür war ich nicht ganz zufrieden, allerdings ist das auch eine neue Kür, die definitiv noch ausbaufähig ist. In der technischen Kür gibt es bestimmte Elemente, die man zeigen muss, bei denen man hauptsächlich auf die Technik achtet. Am Samstag stand dann der Vorkampf der freien Kür Solo auf dem Plan. Hier konnte ich meine bisher beste Leistung und höchste Punktzahl von 80 Punkten erreichen. Mit Rang 7 habe ich mich für das Finale am Montag qualifiziert.

Das Duett ist auch sehr gut geschwommen und konnte sich ebenfalls für das Finale am Montag qualifizieren, sowie Marlene, welche auch Solo geschwommen ist. Somit waren wir mit allen Küren im Finale, was schonmal eine sehr gute Leistung ist. Am Montag haben wir uns dann nochmal steigern können und ich habe sogar 81 Punkte für mein Solo bekommen. Damit habe ich den siebten Platz gehalten und landete knapp hinter Marlene aus München, welche den sechsten Platz erreicht hat. In allen drei Küren haben wir über 80 Punkte bekommen, was es schon lange nicht mehr gegeben hat. Damit war es ein erfolgreicher Wettkampf, in dem wir uns von unserer besten Seite präsentieren konnten.

Natürlich gibt es immer Dinge an denen man arbeiten kann, und das werden wir auch weiterhin machen. Mit dem Feedback das wir bekommen haben, werden wir jetzt auf die 83 Punkte hinarbeiten. Vor allem aber im Solo möchte ich mich noch deutlich steigern und verbessern, doch für das, was im Moment drin ist, war es kein schlechter Wettkampf. Am 1. Mai ging unser Flug nach Deutschland erst abends, sodass wir noch einen halben Tag hatten, um ein bisschen Sightseeing zu machen. Das ist nicht viel, wir haben jedoch die Zeit gut genutzt und einen wunderbaren Einblick in die Kultur und Tokyo bekommen. Vielen Dank an Christina Rinner, den Berliner-Schwimm-Verband und unseren Verein SC Wedding! Durch die finanzielle Unterstützung, die ich bekomme, ist so etwas erst möglich.

Michelle Zimmer